Resozialisierung beginnt nicht in der Zelle. Sie beginnt mit einem Anruf.

Namibia führt die Insassen-Telefonie schrittweise auf nationaler Ebene ein. Ein Meilenstein der digitalen Reform.

Der namibische Strafvollzug hat die landesweite Einführung eines sicheren, strukturierten Telefonsystems für Inhaftierte in 13 Justizvollzugsanstalten des Landes erfolgreich abgeschlossen.

In Partnerschaft mit der Telio Group entwickelt, ermöglicht das System straffällig gewordenen Personen planbaren, überwachten Telefonkontakt zu autorisierten Familienangehörigen – und unterstützt damit sowohl die institutionelle Sicherheit als auch langfristige Resozialisierungsziele.

Die Initiative begann 2019 mit einem Pilotprojekt in der Justizvollzugsanstalt Windhoek. Telio installierte dort wetterfeste Telefone in überwachten Gemeinschaftsbereichen. Das System wurde gezielt auf die Sicherheitsvorgaben und Tagesabläufe der Einrichtung abgestimmt, um einen verlässlichen Zugang zu ermöglichen.

Basierend auf den betrieblichen Erkenntnissen des Pilotprojekts entwickelte der namibische Strafvollzug eine nationale Telefonierichtlinie, die:

· in allen Einrichtungen skalierbar ist

· an verschiedene Sicherheitsstufen angepasst wurde

· emotionale Stabilität und persönliche Verantwortung fördert

Das Roll-out unterstützt die Ziele der Offender Risk Management Correctional Strategy (ORMCS) und ist Teil eines umfassenden Reformprogramms zur Modernisierung des namibischen Strafvollzugs. Dazu gehört auch eine digitale Reintegrationstrategie, die gemeinsam mit dem United Nations Interregional Crime and Justice Research Institute (UNICRI) und der Regierung Japans entwickelt wurde. Ziel dieser Initiative ist es, digitale Lösungen gezielt für Resozialisierung und gesellschaftliche Wiedereingliederung nutzbar zu machen.

„Dies ist nicht einfach ein Kommunikationsmittel. Es ist eine Plattform für Teilhabe, Reform und Wiedereingliederung“, sagte Lucia Iipumbo, Ministerin für Inneres, Einwanderung, Sicherheit und Schutz. „Sie ermöglicht Inhaftierten den überwachten Kontakt zu ihren Familien – eine Verbindung, von der bekannt ist, dass sie Rückfallraten senkt und erfolgreiche Reintegration fördert.“

Zentrale Erkenntnisse aus der Umsetzung:

· Zeitfenster orientiert am Alltag Telefonate am Abend oder an Wochenenden erhöhen die Erreichbarkeit von Angehörigen – und gestalten den Kontakt verlässlicher

· Einfache Abläufe in der Verwaltung Übersichtliche Prozesse bei der Freigabe von Kontaktlisten und Zugriffsrechten entlasten das Personal im Vollzug und sorgen für mehr Transparenz

· Klare Strukturen schaffen Vertrauen Verbindliche Regeln, abgestimmt auf das jeweilige Sicherheitsniveau, fördern Fairness und können Spannungen innerhalb der Einrichtung reduzieren

Die Einführung eines von Insassentelefonie in Namibia ist ein praxisnahes, skalierbares Modell für andere Länder, die den Spagat zwischen Betriebssicherheit und sinnvoller Resozialisierung meistern wollen.

Für Telio zeigt dieses Projekt das Potenzial sicherer Kommunikationstechnologie: nicht nur zu verbinden – sondern zu verändern.